PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft 211 (2023) 53, Heft 2

Titel der Ausgabe 
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft 211 (2023) 53, Heft 2
Weiterer Titel 
Tarifvertrag

Erschienen
Erscheint 
vierteljährlich
ISBN
ISBN 978-3-86505-911-6
Anzahl Seiten
208 S.
Preis
Jahresabonnement (vier Hefte) DM 64.-

 

Kontakt

Institution
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft
Land
Deutschland
Von
PROKLA Redaktion

Das Tarifvertragssystem in Deutschland steht unter Druck. Bereits seit den 1990er-Jahren ist ein Rückgang der Tarifbindung zu beobachten. Die Gewerkschaften wurden in den vergangenen dreißig Jahren schwächer und ihre gesellschaftliche Handlungs- und Gestaltungskraft nahm ab. Durch marktliberale Reformen in der Wirtschafts-, Arbeits-, und Sozialpolitik, aber auch durch strategische (Fehl-)Entscheidungen sind sie in die Defensive geraten. Zudem mindert der seit Jahrzehnten andauernde Mitgliederverlust ihre Durchsetzungskraft. Daneben haben sich die Strategien der Arbeitgeber seit den 1990er-Jahren verändert.

Die Schwäche der Gewerkschaften in vielen Sektoren und Regionen führt dazu, dass die tariflich vereinbarten Löhne und Arbeitsbedingungen die ökonomische Lage der Beschäftigten kaum verbessern. Insbesondere in Ostdeutschland und auch im Dienstleistungssektor wird die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro eine Vielzahl von Tarifverträgen obsolet machen, da er deutlich über der dort festgelegten untersten Lohngruppe liegt. Allein dieser Umstand wirft die Frage nach der Legitimation der Tarifautonomie und ihr Verhältnis zur staatlichen Lohnpolitik auf.

Die PROKLA 211 greift verschiedene Themen rund um den Tarifvertrag auf: Das Verhältnis zwischen Tarifpolitik und Arbeitszeit, die tarifpolitischen Strategien der Gewerkschaften in Ostdeutschland, die Bedeutung der Mindestlohnerhöhung für die Tarifautonomie sowie die Tarifpolitik in der plattformvermittelten Lieferarbeit.

Inhaltsverzeichnis

Martin Beckmann / Rudi Schmidt / Felix Syrovatka: Editorial
S. 200-215

Hilde Wagner: Gewerkschaftliche Kämpfe um (Regulations-)Macht und Zeit. Tarifpolitik und Arbeitszeit am Beispiel der Metall- und Elektroindustrie
S. 219-242

Ingrid Artus / Andreas Fischer / Judith Holland / Michael Whittall: Im Osten was Neues? Tarifpolitische Strategien der IG Metall in Ostdeutschland
S. 219-242

Alexander Maschke: Die Bedeutung der Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro für die Tarifautonomie. Fallstudie am Beispiel der IG Metall
in Mecklenburg-Vorpommern
S. 245-266

Janis Ewen: Schluss mit ausgeliefert? Tarifpolitik in der plattformvermittelten Lieferarbeit
S. 269-287

Einsprüche

Marvin Ester / Rhonda Koch: Für eine psychoanalytisch-sozialpsychologische Perspektive auf die Klimakrise
S. 307-318

Frank Adler / Ulrich Schachtschneider: Sozial-ökologische Reduktion – unverzichtbar für linke Transformationsstrategien
S. 319-329

Hans Rackwitz: Probleme der sozial-ökologischen Klassenanalyse und die Grenzen des Umweltbewusstseins
S. 331-341

Jenseits des Schwerpunkts

Stefan Schoppengerd: Arbeit und sozial-ökologische Transformation. Eine kritische Rekonstruktion der Environmental Labour Studies
S. 343-360

Dimitri Isabell Mader | Herrschaft und Handlungsfähigkeit im Kapitalismus. Bedeutung und Grenzen der »Macht des Kapitals« für eine Analyse von Macht und Herrschaft im Kapitalismus
S. 361-381

Ulrich Brand / Christoph Görg: »Der Frankfurter Marxismus war immer anders.« Gespräch mit Joachim Hirsch
S. 383-400

Weitere Hefte ⇓
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Sprache
Bestandsnachweise 0342-8176